Es beeindruckt mich irgendwie noch heute! Auch mehr als zwanzig Jahre nach dem Schengen-Abkommen bin ich immer noch überrascht, wie einfach es ist, eine "grenzüberschreitende" Hochzeit zu feiern - so wie Diana und Johannes. Getting-Ready auf der deutschen Seite, die Porträts und die kirchliche Trauung in Frankreich, die anschließende Feier wieder auf deutschem Boden.
Ich stehe vor dem Haftelhof, einem ehemaligen Augustinerkloster nicht weit von der französischen Grenze entfernt. Kennt Ihr das Gefühl, zu glauben, plötzlich in einem anderen Jahrhundert gelandet zu sein? So ähnlich geht es mir jetzt. Nur die Antennen auf dem Dach und ein an die historischen Mauern gelehntes Fahrrad lassen vermuten, dass wir nicht das Jahr 1775 schreiben :-)
Es ist sehr warm und die Grillen zirpen im nahen ehemaligen Klostergarten. Zeit, ins Haus zu Diana zu gehen, die sich im Kreise ihrer Lieben für den großen Tag vorbereitet.
Langsam kommt sie die Holztreppe des alten Gehöfts herunter und läuft langsam auf ihren Mann zu. Für den einzigartigen Moment des First Looks hat sie sich ein sehr persönliches Geschenk für Johannes aufgespart: Ein paar individuell gefertigte Manschettenknöpfe, die ihn immer wieder an diesen traumhaften Tag und seine unwiederbringlichen Momente erinnern sollen.
So langsam wird es Zeit, zum Fotoshooting über die Grenze nach Weißenburg zu fahren. Stilecht ein einem alten, schwarzen Citroen DS, wie Ihr ihn aus den Gangsterfilmen der fünfziger Jahre kennt.
Weißenburg bietet als Kulisse für Brautpaarbilder so ziemlich alles: Historische Gebäude, Wasserkanäle, die sich durch die alten Gassen ziehen und malerische Brücken, die sich über die Wasserstraßen spannen. Perfekt! Und diese Kulisse haben wir dann auch genutzt. Aber ich bin mir sicher, wir hätten noch stundenlang fotografieren können - die Locations wären uns nicht ausgegangen :-)
Das schönste Fotoshooting ist irgendwann mal zu Ende. Jetzt wird´s feierlich.
Diana und Johannes haben sich eine sehr alte Kirche am Rande der Altstadt von Weißenburg ausgesucht. Ich schätze mal, dass sie auf das 13. Jahrhundert zurückgeht. Wie auch schon heute morgen auf dem Haftelhof habe ich das Gefühl, gerade eine kleine Zeitreise ins Mittelalter zu unternehmen.
Die beiden gehören nicht der Weißenburger Gemeinde an, und so haben sie sich "ihren" Pfarrer aus Mannheim gleich mitgebracht. Dieser gestaltet den Gottesdienst sehr persönlich. Ich sehe in vielen Augenpaaren die Tränchen glitzern...
Direkt neben der Kirche, im Kirchgarten, wird den beiden im Anschluss an die Trauung gratuliert, was das Zeug hält. Aus Mannheim kommt extra ein historischer Eiswagen der bekannten Gelateria "Fontanella" gefahren und sorgt für die heiß ersehnte Abkühlung.
Der Autokorso mit dem historischen Citroen an der Spitze schlängelt sich auf der Landstraße zurück nach Deutschland auf den Haftelhof. Er liegt "irgendwo im Nirgendwo", eingebettet in eine malerische Kulturlandschaft.
Die Gäste trudeln langsam im Innenhof des Anwesens ein und auch sie sind sofort von der einmaligen Atmosphäre dieses ehemaligen Klosters in Beschlag genommen. Unterstrichen wird alles noch von dem Spiel eines Saxophonisten. Unter den Bäumen des ehemaligen Klostergartens genießen Diana und Johannes bei Kaffee und Kuchen den Nachmittag im Kreise ihrer Lieben und versuchen, jeden dieser Momente in Gedanken für immer festzuhalten.
Unter ihren Gästen sind auch drei "ehemalige" Brautpaare, Ulla und Martin, Jutta und Manuel sowie Christina und Thomas, die ich vor einigen Jahren ebenfalls auf ihren Hochzeiten begleitet habe. Es ist immer wieder schön, sich bei solch wunderbaren Anlässen wieder zu sehen.
Die Sonne senkt sich so langsam über dem Haftelhof und es wird Zeit für einen Umzug: Die alte Scheune hat sich über Nacht in einen Festsaal verwandelt und ist bereit für Diana und Johannes mit all ihren Gästen....
Hochzeitslocation: Haftelhof
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