Der Trubel auf der A3 liegt hinter mir. Ich fahre von der Autobahn ab und augenblicklich bin ich ein einer anderen Welt. Hier in Gründau, gleich hinter der Autobahnabfahrt, breitet sich eine andere Welt aus. Eine, die aus Wiesen, Wäldern und kleinen Dörfern besteht und wo die Hektik noch nicht ganz so angekommen scheint.
Das Türchen zu dem Kirchhof quietscht ein bisschen, als ich es öffne. Ansonsten ist es sehr still rund um die Kirche, in der sich Luise und Andreas in etwa einer Stunde das Ja-Wort geben werden.
Die Kirche ist offen und ich trete ein. WOW! Was für ein schönes Gotteshaus. Es wirkt freundlich und hell, obwohl es an diesem Tag draußen eher trüb ist. Die Kirche ist hunderte von Jahre alt und mit ihrer schlichten Anmut wirkt sie sehr erhaben-ein zauberhafter Ort für eine Hochzeit 😊
Von draußen höre ich, dass die ersten Gäste eintreffen. Viele kommen von weit her, und um sicherzugehen, dass sie auch pünktlich zur Trauung von Luise und Andreas da sind, haben viele einen großzügigen Zeitpuffer für die Fahrt einkalkuliert. Und so kommt es, dass sich der Parkplatz von der Kirche zügig füllt.
Auch Andreas ist inzwischen eingetroffen und ist schon fleißig dabei, seine Gäste zu begrüßen. Auch der pensionierte Pfarrer der Heimatgemeinde von Luise ist schon da. Er hat es sich nicht nehmen lassen, Luise und Andreas zu trauen und ist den weiten Weg nach Gründau gekommen.
Die Gäste sind nun in der Kirche verschwunden, als Luise mit ihrem Vater eintreffen. Luises Trauzeugin Nadja wirft einen letzten prüfenden Blick auf Luises Kleid-jetzt kann es losgehen.
Die schwere Kirchentür geht auf. Luise und ihr Vater betreten das Kirchenschiff, an dessen Ende Andreas am Altar sichtlich nervös wartet. Langsam gehen sie den langen Gang entlang, denn Luise möchte die Momente, in denen sie ihrem Mann entgegen geht, ganz bewusst wahrnehmen und genießen. Recht hat sie 😊
Andreas ist von Luise hingerissen, verstohlen wischt er sich schnell eine Träne aus den Augen. Die beiden begrüßen sich zärtlich, nachdem Luises Vater sie „freigegeben“ hat.
Der Pfarrer kennt Luise schon von Geburt an, das Paar ist ihm vertraut. Entsprechend persönlich und anrührend ist auch seine Ansprache, die auf Luises‘ und Andreas‘ Trauspruch „Glaube, Hoffnung, Liebe “ aufbaut.
Unter den Augen ihrer Familie und Freunde in der fast vollbesetzten Kirche geben sich Luise und Andreas das Ja-Wort – und nach dem Kuss wird spontan applaudiert.
Mit ihren Blumenkindern voran ziehen die beiden aus der Kirche aus, gefolgt von ihren zahlreichen Gästen.
Es hat etwas geregnet, aber nun reißen die Wolken auf. Freunde und Verwandte fallen den beiden um den Hals und wünschen ihnen alles erdenklich Gute. Es ist wunderschön, denn auch so haben es sich die beiden gewünscht: Zeit zu haben und sich Zeit zu lassen, diese einzigartigen Momente zu genießen.
Mit einem mintfarbenen VW-Bully geht es nun zum Hühnerhof.
Luise und Andreas haben sich für ihre Hochzeitsfeier die Festscheune des Guts ausgesucht, ein ehemaliger Bauernhof von beeindruckender Größe. Er liegt eingebettet zwischen Wiesen und kleinen Wäldchen abseits der Hauptstraße.
Festscheune und Terrasse sind im Vintage-Stil geschmückt. Luise hat hier wirklich alles gegeben-es sieht alles hinreißend aus!
Die Gäste trudeln ein und bald wird auch die Hochzeitstorte von Luise und Andreas angeschnitten. Die Stimmung ist ausgelassen und auch die Sonne lässt sich etwas blicken.
Es entstehen viele Gruppen- und Familienbilder und bald ist es Zeit, den Festsaal offiziell zu eröffnen. Die illuminierte Festscheune mit dem offenen Gebälk entlockt so manchem Gast ein Staunen.
Luise und Andreas haben sich entschieden, ihr Porträtsshooting in der Pause zwischen der Vor- und der Hauptspeise zu machen. Das Shooting vor der Trauung anzusetzen kam für sie nicht in Frage, sie wollten sich erst zu Beginn der Trauung das erste Mal sehen. Und während des Empfangs wollten sie ihre Gäste nicht alleine lassen – Also fiel die Wahl auf diese Variante.
Denn: Gerade bei einer großen Gesellschaft wie der ihren, sind viele Gäste noch mit der Vorspeise beschäftigt – und da fällt es weniger auf, wenn das Brautpaar fehlt.
Hinter dem Hofgut liegt eine Blumenwiese mit einem Pavillon, außerdem gibt es einen kleinen See, der eingebettet in einer kleinen Senke liegt. Ein malerischer Weg, ein paar Bänke und natürlich der VW-Bully als cooles „Foto-Accessoires“ machen das Sujet perfekt. Es ist alles da, was das Fotografenherz begehrt – und das alles in fußläufiger Entfernung.
Die beiden sind voll motiviert und haben echt Spaß! Innerhalb einer dreiviertel Stunde sind die Bilder im Kasten und Luise und Andreas werden in der Scheune mit Konfettiregen und frenetischen Applaus begrüßt und willkommen geheißen.
Nach dem Essen berühren Luises‘ Trauzeugin und Andreas‘ Bruder ( Trauzeuge ) die beiden mit einer gemeinsamen Rede bevor bald der nächste Höhepunkt des Abends ansteht: Der Eröffnungstanz! Das Licht wird gedimmt, ihre Gäste bilden einen Kreis um die Tanzfläche und Luise und Andreas geben den Startschuss für eine lange Partynacht.
Location: Gut Hühnerhof
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