- und wie Du den schönsten Tag in Deinem Leben doch noch retten kannst
+++ Update 29.06.2020 +++
Am 24.06.2020 wurde die neue Corona-Verordnung in Rheinland-Pfalz veröffentlicht. Hier in Kürze die Hardfacts, so wie wir sie interpretieren:
max. 75 Personen
Abstandsregeln sollen "wenn möglich" eingehalten werden
Pflicht zur Kontakterfassung (Name, Adresse, Tel.Nr. der Gäste)
keine Maskenpflicht für Brautpaar und Gäste. Ausnahme: auf dem Weg zu Toilette oder durch die Lobby.
Buffets sind offenbar ebenfalls nicht mehr untersagt
offenbar gibt es auch kein Tanzverbot mehr (wobei das Abstandsgebot nach wie vor gilt!)
Sperrstunde erst ab 24 Uhr
Hier findet Ihr die komplette Verordnung KLICK. Den Teil mit den Hochzeiten findet Ihr auf Seite 4 und 5, nämlich bei § 2 Nr. 6 und 7.
+++ Update 04.06.2020 +++
Trotz aller Lockerungen der Corona-Beschränkungen denken Ihr vielleicht auch gerade noch darüber nach, Eure für 2020 geplante Hochzeit zu verschieben. Es ist so schade, dass DER Tag, auf den Ihr Euch so lange Zeit gefreut habt, jetzt wegen der Pandemie einfach ausfallen soll.
Ich weiß, dass Ihr lange mit Euch gerungen habt, ob Ihr feiern sollt oder nicht. In den vergangenen Wochen habt Ihr sehr viele Informationen darüber bekommen, was denn nun beim Feiern einer Hochzeit alles zu beachten sein soll. Und diese Infos haben Bilder in Euren Köpfen gemalt, die Euch vielleicht zu dem Schluss kommen lassen: Auf diese Weise möchten wir nicht feiern!!!
Aber oftmals ist es so, dass die "Bilder im Kopf" schlimmer sind als die Realität.
Seit 03.06.2020 gibt es beispielsweise von der Landesregierung Rheinland-Pfalz neue Informationen, wie die Lockerungen ab dem 10. Juni ausweitet werden sollen.(siehe auch Link:
Nachdem die Maßnahmen jetzt schon verkündet werden, gehe ich davon aus, dass diese auch sicher am 10. Juni in Kraft gesetzt werden. Ansonsten würde sich die Landesregierung eher bedeckt halten.
Ich habe die wichtigsten für Euch zusammengestellt, so wie ich sie interpretiere:
Die wichtigsten Corona-Lockerungen ab 10.06.2020 in Rheinland-Pfalz
In geschlossenen Räumen dürfen bis max. 75 Personen zusammenkommen
Draußen ist diese Personenanzahl sowieso kein Problem
Für Gastronomie, Kinos und Theater gibt keine Mundschutzpflicht mehr (weder bei Tisch, noch draußen, noch auf dem Weg zur Toilette). Ich vermute, dass dies bei gemieteten Eventlocations ähnlich sein wird. Eure Bedenken, dass jeder mit Maske beim Empfang steht, würden somit unbegründet werden :-)
Auch Buffets sind wieder möglich. Es sollte halt nicht die ganze Gesellschaft gleichzeitig anstehen. Die Speisen werden am Buffet von einer Servicekraft gereicht. Eine Reihenfolge lässt sich beispielsweise tischweise organisieren: DJ weist jedem Tisch ein Lied zu. Wenn dieses angespielt wird ist der Tisch wieder dran und darf zum Buffet gehen.
Die Sperrstunde für die Gastronomie wird auf 24 Uhr ausgeweitet. Ich gehe mal davon aus, dass dies auch für Hochzeiten zutrifft.
Bis zu 10 Leute können nun auch wieder zusammenstehen bzw. -sitzen, auch wenn sie aus mehr als 2 Haushalten stammen. Also müsst Ihr Euch wahrscheinlich auch keinen Kopf um eine neue Sitzordnung machen….
Soweit die News und Fakten zu den Lockerungsmaßnahmen :-)
Wenn Ihr Euch vielleicht doch noch nicht so ganz von Eurer Hochzeit verabschiedet habt, erlaubt mir bitte ein paar Anmerkungen, wie Eure Hochzeit trotz Corona - oder gerade wegen Corona - eine ganz besondere werden kann:
Bei der Trauung im Freien oder in einer großen Kirche ist es meist ganz gut möglich die Sitzabstände einzuhalten.
Wenn der Empfang draußen stattfindet, stehen die Gäste meist auch nicht total gedrängelt, gerade wenn es ein heißer Tag ist. Der Abstand wird auch in "normalen" Zeiten oftmals eingehalten. Und Paare und Familien müssen sich ohnehin nicht dran halten :-)
Durch die neue "10-Leute-Regel" müsst Ihr (wahrscheinlich) auch Eure Tischordnung nicht komplett über den Haufen werfen.
Auch wenn Eure Feier um 24 Uhr zu Ende geht: Überlegt gut, ob dies tatsächlich für Euch ein No-Go sein muss. Ihr könntet nämlich um Mitternacht Eure Feier mit einem Knaller und/oder einem sehr emotionalen Moment ausklingen lassen.
Und zwar aus folgendem Grund: Bei vielen Hochzeiten leert sich die Gästeschar zwischen 23 Uhr um 1 Uhr um mehr als 70%. In diesem Zeitraum gehen die meisten. Danach bleibt oft nur noch "der harte Kern" dabei.
Und genau dann beginnt für das Brautpaar eine Zeit der permanenten Unterbrechungen, wir nennen das intern "die Verabschiedungs-Orgie".
Was heißt das? Zwischen 23 Uhr und 1 Uhr werdet Ihr fast ununterbrochen an der Tür stehen und nach und nach Gäste verabschieden. Kaum ist der eine gegangen, kommt der nächste und will gehen. Partylaune für Euch in dieser Zeit? Fehlanzeige! (Sorry für die offenen Worte, aber wir erleben das seit 15 Jahren permanent).
Wenn allerdings von vorne herein für alle klar ist, dass um 24:00 Uhr die Feier zu Ende ist, bleiben die meisten auch bis zu Schluss. Und Ihr könnt wirklich feiern und müsst Euch nicht nur verabschieden :-)))
Wie wir darauf kommen? Hier eine Geschichte, die Euch vielleicht inspirieren könnte:
Wir waren 2016 auf einer Hochzeit am Tegernsee. Die Braut ist Eventmanagerin (die weiß also, was richtig gut kommt) und plante das Ende der Hochzeit um 01:00 Uhr nachts ein. Wohl wissend, dass die meisten ihrer Gäste sich ohnehin ab Mitternacht aus den verschiedensten Gründen verabschieden (Heimreise, kleine Kinder, altersbedingt usw.). Das Brautpaar wollte aber nicht den halben Abend an der Tür stehen uns die Gäste verabschieden, und daher entschieden sie sich, den letzten Tanz um 01:00 Uhr zu tanzen. Nur die beiden allein.
Alle Gäste (und es waren wirklich fast alle noch bis zum Schluss geblieben) standen in einem Kreis um die beiden herum - mit Kerzen in der Hand - und die beiden tanzten den letzten Tanz des Abends. Ich bekomme heute noch Gänsehaut, wenn ich daran denke! Es war traumhaft schön! Anschließend verabschiedeten sich alle bis zum nächsten Morgen - um dann noch gemeinsam zu "frühstücken"…
Ihr seht, es muss also nicht schlimm sein, um 24:00 Uhr schon die Hochzeit ausklingen zu lassen. Roger und ich haben das - in Anlehnung an diese Hochzeit am Tegernsee - bei unserer Silberhochzeit ganz genau so gemacht. Die Feier mit diesem emotionalen Höhepunkt zu beenden war die perfekte Entscheidung und blieb allen sehr lange in Erinnerung.
Bevor Ihr jetzt wirklich alles cancelt, denkt vielleicht nochmal (ich weiß, zum hundertsten Mal) darüber nach. Vielleicht konnte ich Eure "Bilder im Kopf" etwas positiver machen.
+++ Update 13.05.2020 +++
Nach all den beunruhigenden Nachrichten der letzten Wochen,
gibt es seit heute endlich wieder Grund zur Hoffnung.
Heute Mittag hat die rheinland-pfälzische Landesregierung
weitgehende Lockerungen der Corona-Einschränkungen beschlossen.
Veranstaltungen im Außenbereich sind derzeit untersagt. Ab dem 27. Mai können Veranstaltungen im Außenbereich mit einer Personenbegrenzung von 100 stattfinden, ab dem 10. Juni wird die Personenbegrenzung auf 250 angehoben.
Veranstaltungen im Innenbereich sind derzeit untersagt. Ab dem 10. Juni können Veranstaltungen im Innenbereich mit einer Personenbegrenzung von 75 stattfinden, ab dem 24. Juni wird die Personenbegrenzung auf 150 angehoben.
Private Feiern will die Landesregierung explizit nicht regeln. "Wir finden es nicht angemessen und möglich, dass die Polizei in
private Feiern geht", so die Ministerpräsidentin.
Das macht in unseren Augen auch Sinn, denn im privaten Bereich lassen sich Infektionsketten viel leichter nachvollziehen (Stichwort „Gästeliste“), als bei komplett öffentlichen Veranstaltungen.
Die Regelungen für den öffentlichen Raum solle man auch im privaten
Bereich verfolgen. Die rheinland-pfälzische Landesregierung setzt auf
Eigenverantwortung und gesunden Menschenverstand.
Interessant ist auch ein näherer Blick auf die Zahlen: Da es in Rheinland-Pfalz -
bei einer Bevölkerungszahl von rd. 4,1 Mio - inzwischen nur noch knapp
500 aktuell Infizierte gibt (Stand 13.05.2020) ist das Ansteckungsrisiko
glücklicherweise deutlich gesunken – rechnerisch ist in der Pfalz aktuell
nur noch eine je 8000 Personen infiziert.
Dies soll natürlich nicht bedeuten, dass wir jetzt alle nachlässig werden sollen –
ganz im Gegenteil. Doch mit Augenmaß und Verantwortungsbewusstsein lässt
sich ein Rückkehr in ein soziales Miteinander langsam wieder bewerkstelligen.
Dass die meisten von uns sich zwischenzeitlich eine gewisse Umsicht zu eigen
gemacht haben, ist sicherlich mit ein Grund dafür, dass es Lockungen in dem
jetzigen Maße geben wird.
Und dies lässt auch darauf hoffen, auch die anderen Bundesländer
bald nachziehen könnten.
Unabhängig davon werden Gäste aus Risikogruppen weiterhin vorsichtig
sein müssen, solange es keinen Impfstoff gibt.
Wir hoffen, dass wir Euch mit dieser Mal ein wenig Hoffnung geben konnten.
+++ Update 15.04.2020 +++
Viele Brautpaare verfolgen derzeit mit bangem Blick die Nachrichten. Die Horrormeldungen erreichen jeden Tag neue Höhen und die Kontaktsperre wird uns wohl bis Anfang Mai begleiten. Erste Geschäfte sollen zwar bald wieder öffnen dürfen, was aber mit Veranstaltungen und (privaten) Feiern ist, steht derzeit noch in den Sternen.
Mal Hand aufs Herz: Wer hätte noch vor wenigen Wochen gedacht, dass so etwas bei uns möglich wäre – im freiheitlichen Europa?
Doch der Schutz der Bevölkerung vor einem zu schnellen Ausbreiten des Virus macht diese so unwirklich erscheinenden Entscheidungen notwendig.
Entscheidungen, die solch massive Einschränkungen des öffentlichen Lebens haben, bis hin zu unseren privaten Treffen und Familienfeiern, wie wir sie sonst nur von schlechten Katastrophenfilmen kennen.
Wo soll das noch hinführen? Wie geht das bei uns weiter? Welche Maßnahmen sind bei uns noch zu erwarten?
Auf was müssen wir uns sonst noch einstellen?
Stand 15.04.2020 sind private Hochzeitsfeiern nicht erlaubt, alle Gaststätten und Kirchen sind geschlossen. Außerdem herrscht ein Versammlungsverbot, sodass auch Feiern "auf der grünen Wiese" nicht möglich sind.
Und selbst wenn die Kontaktsperre Anfang Mai gelockert werden sollte, ist dennoch damit zu rechnen, dass größere Feiern nicht sofort wieder möglich sind. Und wenn doch, dann höchstwahrscheinlich mit einer strikt begrenzten Teilnehmerzahl. Somit dürfte die Corona-Krise noch eine ganze Weile Einfluss auf Hochzeitsfeiern haben.
Was also tun, wenn Eure Hochzeit ansteht?
Nachfolgend haben wir einige Gedanken für Euch zusammengetragen.
Wenn Ihr
• wissen wollt, wie Ihr mit der aktuellen Situation besser umzugehen könnt,
• Handlungsoptionen kennen lernen wollt und
• erfahren wollt, wie Ihre Euren schönsten Tag dennoch retten könnt,
dann lest bitte weiter.
Grundsätzlich können wir 4 mögliche Szenarien unterscheiden
1. Hochzeit wird nur im kleinsten Kreis gefeiert
2. Hochzeit kann nur mit verkleinerter Gästezahl vorgenommen werden
3. Hochzeit wird aufs nächste Jahr verschoben
4. Hochzeit wird auf einen Werktag in 2020 verschoben
Gehen wir eins nach dem anderen durch:
Hochzeit nur im kleinsten Kreis feiern
Es wäre natürlich der extremste Fall, dass Ihr wegen so einer Sache die Hochzeit ganz absagt.
Dass ihr sie alleine oder im allerengsten Kreis durchführt ist wahrscheinlich naheliegender. Es geht bei Eurer Hochzeit ja in erster Linie darum EUCH und EURE Liebe zu feiern – das ist es, worum es im Kern geht!
Andererseits wäre es aber auch sehr schade nicht im gewünschten Rahmen zu feiern: Ihr habt in den letzten Monaten so intensiv und mit Herzblut an der Durchführung Eures Hochzeitstages gefeilt und geplant - und vielleicht habt Ihr Euch schon Euer ganzes Leben lang auf diesen Tag gefreut. Sollte das wirklich alles umsonst gewesen sein?
Und wenn Ihr den Hochzeitstag nicht oder nur ganz reduziert feiert: Fehlt Euch dann nicht ein gemeinsames Stück Lebenserinnerung? Wie würde es Euch in ein paar Jahren gehen, wenn Corona nur noch eine Erinnerung in den Geschichtsbüchern ist? Wie stark würdet Ihr bereuen nicht „groß“ gefeiert zu haben? Klar könnt Ihr in 1-2 Jahren noch eine Gartenparty mit allen Gästen nachholen, aber wäre es dann noch dasselbe?
Wenn Ihr das große Fest von Eurer Seite aus absagen wollt, z.B. aus Angst vor Ansteckung oder Übertragung, dann ist das rechtlich nicht dasselbe wie bei einer Absage behördlicherseits. Zur juristischen Bewertung, auch was Storno- und Rücktrittskosten angeht, habe ich einen interessanten Blogeintrag einer Rechtsanwältin gefunden:
Kommen wir zur zweiten Option:
Hochzeit mit verkleinerter Gästezahl durchführen
(Sobald es die Gesundheitsämter wieder erlauben)
Die gute Nachricht vorab: Eure Hochzeit könnte zumindest stattfinden!
Immerhin besser als gar nichts, oder?
Jetzt habt Ihr aber ein anderes Problem: Wie kommt Ihr von beispielsweise 100 auf 30 oder 50 Gäste runter? Wem sagt Ihr ab? Wie wird das von dem ausgeladenen Gast aufgenommen? „Ich bin nicht wichtig genug und nur ein Gast aus der zweiten Reihe“? Möglicherweise trägt er Euch das noch lange nach? Das kann ein ernstes Problem sein.
Wie kommt Ihr aus der Nummer raus? Es gibt dafür kein Patentrezept und es ist immer unangenehm jemanden ausladen zu müssen.
Mein Tipp lautet: nicht selbst ausladen, sondern dem jeweiligen Gast die Wahl lassen.
Eine Formulierung könnte folgendermaßen aussehen:
„Lieber Gast XY, wie Du weißt wollen wir am _____ heiraten. Du hast die Berichterstattung über das Corona-Virus ja bestimmt verfolgt. Gerade haben wir erfahren, dass die Maßnahmen gegen das Virus leider jetzt auch unsere Hochzeitsfeier betreffen: Wir müssen unsere Gästezahl deutlich begrenzen und sind darüber sehr traurig.
Wir möchten aber auch niemanden ausladen und können unmöglich die Entscheidung treffen, wer kommen darf und wer nicht. Jeder Einzelne ist uns wichtig - und wir hatten daher auch Dich aus gutem Grund eingeladen.
Allerdings liegt uns auch Deine Gesundheit und Dein Wohlergehen am Herzen und wir möchten beides nicht riskieren.
Daher bitten wir Dich selbst zu entscheiden: Gehörst Du zu einer Risikogruppe - oder hast Du regelmäßigen Kontakt zu jemand, der gefährdet ist? Wenn ja, würden wir uns zwar freuen, wenn Du kommst, wir wären wir Dich aber auch nicht böse, wenn Du lieber nicht kommen möchtest.
Bitte gib uns möglichst innerhalb einer Woche Bescheid. Und falls sich die Gefährdungslage bis zu unserer Hochzeit wieder entspannen sollte, dann bist Du uns natürlich herzlich willkommen.“
Damit müsst Ihr niemanden ausladen und lasst jedem Einzelnen einen Entscheidungsspielraum. Die meisten wissen, ob sie sich zum engen Kreis zählen dürfen oder nicht - und werden hoffentlich die richtigen Schlüsse ziehen.
Falls ausreichend viele Gäste absagen, dabei aber auch Leute sind, die Ihr unbedingt dabei haben wollt, könnt Ihr ja immer noch mit ihnen sprechen.
Wenn allerdings (zu) wenige Absagen kommen, bleibt Euch bei einigen Gästen nur noch „der harte Weg“ übrig. Das sollten aber bei deutlich weniger Personen notwendig sein als zuvor.
Kommen wir zur dritten Möglichkeit:
Die Hochzeit aufs nächste Jahr verschieben
„Wenn es dieses Jahr nicht klappt, dann halt nächstes Jahr!“
Dies ist ebenfalls ein recht naheliegender Gedanke. Bei näherer Betrachtung hat er jedoch einige Tücken: Denn nächstes Jahr trefft Ihr auf die neuen 2021er-Brautpaare, die an den gleichen Samstagen und den gleichen Locations heiraten und die gleichen Dienstleister buchen möchten wie ihr.
Dies bedeutet, dass sich die Anzahl der auszurichtenden Hochzeiten - je nachdem wie lange die Corona-Krise anhält - im schlechtesten Fall verdoppelt.
Und das wird zweifellos Auswirkungen auf die Preise haben.
Denn wenn Ihr eine Hochzeit für 2020 geplant habt und diese storniert werden musste, könnt Ihr nicht ohne Weiteres die Buchung zu gleichen Konditionen einfach auf einen Freitag oder Samstag im nächsten oder übernächsten Jahr übernehmen.
Dies könnten die Locations und Dienstleister wirtschaftlich gar nicht verkraften, denn ihnen fehlt im schlimmsten Fall das Einkommen eines kompletten Jahres!
Und da die Hochzeitssaison nur von Mitte April bis Mitte Oktober dauert, würde bereits eine Corona-Dauer bis Mitte Juli eine Halbierung des Einkommens bedeuten.
Wenn sich in den Jahren 2021 und 2022 also die Nachfrage nach Hochzeitsterminen deutlich erhöht, und die Locations und Hochzeitsdienstleister zudem ihren Einnahmeausfall aus 2020 kompensieren müssen, könnten diese beiden Jahre zum Feiern somit recht teuer werden.
Es geht aber noch weiter: Die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise sind noch nicht ansatzweise abzuschätzen. Die meisten Hochzeitsdienstleister sind Solo-Selbständige, von denen viele keine ausreichenden Reserven haben, um ein halbes oder sogar ein ganzes Jahr ohne Einnahmen zu überleben.
Aber auch den personalintensiven Branchen wie Locations, Hotels, Restaurants und Caterer laufen die Kosten davon – bei gleichzeitig wegbrechenden Einnahmen. In einem Interview am 08.03.2020 hatte die Vorsitzende des Hotel- und Gaststättenverbandes davon gesprochen, dass bis zu 50% ihrer Mitgliedsunternehmen auf der Kante stehen könnten.
Die Befürchtung liegt nahe, dass viele Hochzeitsdienstleister und Locations den Ausfall eines halben oder gar kompletten Jahres wirtschaftlich nicht verkraften können und gezwungen sind, sich ganz aus dem Hochzeitsgeschäft zurückzuziehen.
Dies bedeutet für Euch, dass zusätzlich zu den beiden vorgenannten Punkten (doppelte Nachfragesituation und wirtschaftliche Notwendigkeit von Preiserhöhungen), die Reduzierung des Angebots die Preise weiter nach oben treibt.
Daher komme ich schließlich zu meiner Empfehlung:
Hochzeit verschieben auf einen Werktag 2020
Ich höre bereits während des Schreibens das erschreckte Aufrufen
„Werktags? Das geht nicht, da müsste ja jeder Urlaub nehmen!“
Stimmt genau! Und ja, es wird auch einige Gäste geben, die genau deshalb nicht kommen können.
ABER: Immerhin könnt Ihr noch zeitnah Eure Traumhochzeit feiern!
UND: Kirchen, Standesämter und/oder Hochzeitsredner werden bestimmt noch einige Termine frei haben. Und auch bei Euren Visagisten, Musikern, Fotografen, Floristen und wenn Ihr sonst noch alles gebucht habt, stehen die Chancen ganz gut, dass sie noch verfügbar sind. Sie werden Euch sicher für diesen Vorschlag dankbar sein und alles dafür geben, dass Ihr eine unvergesslich schöne Hochzeit feiern könnt.
Klar ist: Das geht natürlich erst, wenn sich die Gefährdungslage verbessert hat und auch die Gesundheitsämter grünes Licht gegeben haben.
Da Ihr wahrscheinlich die meiste Arbeit bereits erledigt habt, ist vielleicht auch ein relativ spontaner Hochzeitstermin mit Vorlauf von ein paar Wochen möglich.
Und zum Argument „Urlaub nehmen müssen“ möchte ich noch anmerken, dass Eure Gäste die Corona-Krise mit genauso bangen Augen verfolgt haben wie Ihr. Sie kennen das Dilemma, in dem ihr steckt. Sie wissen, wie Ihr gelitten habt und werden bestimmt versuchen es irgendwie möglich zu machen, dass sie mit Euch feiern können. Außergewöhnliche Zeiten erfordern außergewöhnliche Maßnahmen.
Viele Urlaubsreisen wurden und werden derzeit ja bereits abgesagt. Die Chancen stehen gut, dass Eure Gäste im zweiten Halbjahr noch viele freie Urlaubstage übrig haben um mit Euch abzufeiern. Setzt die Trauung um 15 Uhr an, dann kommen Eure Gäste mit einem halben Urlaubstag aus, und am nächsten Morgen sollen sie einfach etwas später anfangen und zwei Gleitzeitstunden abbauen, dann passt das schon 😉.
Was könnt Ihr heute tun?
Für die Hochzeiten, die ursprünglich bis Anfang Mai (realistischer: Ende Mai) stattfinden sollten, sind nach heutiger Sicht von der Corona-Krise betroffen. Hier gilt: setzt Euch mit Eurer Location und den Dienstleistern zusammen und hört Euch an, welche Ideen sie haben. Sie werden Euch ganz sicher weiterhelfen wollen.
Und für die Hochzeiten ab Juni gilt erstmal:
Ohren gespitzt und Füße stillhalten!
Denn wenn Ihr Eure Hochzeit absagen wollt, ohne dass es für den Termin ein behördliches Veranstaltungsverbot gibt, z.B. wenn Ihr aus Furcht vor Corona, oder weil Ihr Euch mit dem ursprünglichen Termin einfach nicht mehr wohlfühlt, stornieren wollt, ist das nicht ohne Weiteres möglich. Stichwort "Stornokosten".
Ich verlinke hier nochmal den Beitrag der Rechtsanwältin auf dem Blog der "Trautante". http://trautante.de/hochzeiten-in-zeiten-des-coronavrius-ii-traumhochzeit-oder-doch-alptraum-hochzeit-juristische-einschaetzung/
So dynamisch wie die Entwicklung derzeit ist, und
so entschlossen wie die (meisten) Regierungen weltweit derzeit vorgehen,
so schnell kann sich die Situation auch wieder bessern.
Denn in der Masse des medialen Bombardements an Katastrophenmeldungen gehen die Nachrichten, die Grund zur Hoffnung geben, oft verloren:
Ich gebe zu, gerade unter dem Eindruck der Problemmeldungen, die derzeit stündlich auf uns einprasseln, mag das sehr optimistisch klingen, doch
wenn ein Pendel schnell in die eine Richtung schwingt, dann schwingt es auch
wieder schnell in die andere.
Das war es erst einmal von meiner Seite. Sorry, dass der Artikel etwas länger geworden ist, aber ich hoffe, dass ich Euch mit ein paar Anregungen und Gedanken helfen konnte. Wenn Ihr Bemerkungen oder andere Vorschläge habt, dann hinterlasst bitte einen Kommentar.
Ich werde diesen Blogeintrag ständig weiter fortführen und immer aktualisieren, sobald es neue Entwicklungen und Ideen gibt.
Bleibt gesund und passt auf Euch auf!
Euer Roger
Weitere interessante Blogeinträge zu dem Thema findet Ihr:
Bei der Trautante
Bei KRUU, dem Hochzeitsmagazin
inkl. einer Checkliste für Brautpaare zum Download "10 Dinge, die zu tun sind, wenn die Hochzeit aufgrund der Corona-Krise verschoben werden muss" (ohne Anmeldung, ohne E-Mail => einfach zum downloaden)
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